Konzerte 2023

09.06.2023: Grand Funk Railroad @ Bally’s Event Center, Lincoln RI

Besser geht es nicht: wir sitzen in Reihe 4, Plätze 3 und 4, zentral vor der Bühne, unverbaubarer Blick, mit Fluchtkorridor, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass das ein oder andere Bier sein Recht fordert. Für die Größe der Location im  „Paradies für Verlierer“ sind die Preise gerade noch ok, der Werkstoff, der das Bud Light ummantelt, irgendso ein neumodischer polymerer Kunststoff unserer amerikanischen Freunde, der als sicherer  gilt, aber unglaublich uncool ist, verhindert die Anschaffung weiterer Gebinde.

Puh, was für ein Satz – dann bleibt das tolerierbare Samuel Adams (in Glasflaschen) eben doch beim Händler. Haben ja ohnehin unsere Karre dabei.

Alles andere als anorganisch sind die nächsten gut 90 Minuten die die legendären Grand Funk Railroad abfeiern. Mit Mel Schacher an den dicken Saiten (hinter einer überflüssigen Sonnenbrille verschanzt und gelassen vor sich hin groovend) und Don Brewer an der Schießbude sind immerhin noch 66% der relevanten Besetzung am Start.

Einzig Mark Farner ist abgängig. Aber wen kümmert es, wenn arbeitsteilig der Job von Max Carl an den Vocals und der Rhythmusgitarre (naja) und routinert von Ex-Kiss-Klampfer Bruce Kulick übernommen wird. Genau, Mark who?

Das Altherrenposing sei Max Carl verziehen, das Publikum schätzt die Gesten, viel wichtiger erscheint den Autoren, dass Bruce Kulick den Grand-Funk-Sound 1:1 mühelos zu reproduzieren vermag. Dabei begeben sich die amerikanischen Ikonen nie auf das dünne Eis der Beliebigkeit und verfallen schon gar nicht in Selbstzitate, was bei einer Show die „50th Anniversary We Are An American Band“ titelt, umso mehr verwundert.

Eine Band, die mehr als 20 Millionen Alben verkauft und dabei Gold-und Platinstatus eingeheimst hat (und von den Kritikern abgelehnt wurde) kann sich dennoch der Erwartungshaltung des „silbernen Publikums“ nicht entziehen. So gerät die „We Are…Nacht“ eben doch ein ganz klein wenig zur „Weißt-Du-Noch-Show“, die Setlist bedient quasi alle größeren und kleineren Hits.

Dass bei der Zugabe, Grand Funk halten ziemlich smart den 73er Albumtitel zurück, dann Stars & Stripes in den Fokus gestellt wird (unter frenetischem Jubel) und Mastermind Don Brewer (Hammer-Drummer, der einen größeren Vocalpart zu meistern hat) den Uncle- Sam-Hut zieht, würde Sonntagabend im vergleichbaren Fall bei Anne Will zu blanken Wokeness-Entsetzen führen, hier ist das selbstverständlich.

Die Hardrock-Veteranen aus Michigan zeigen ziemlich deutlich, wo der Hammer hängt. Ziemlich organisch das alles. Klasse!

P.S.: der Autor empfiehlt an dieser Stelle gerne die beiden hervorragend kompilierten CD-Boxen „ Trunk of Funk“, Vol. l & Ii.

Blues
Alt. Country
Jam Rock
Psychedelic
Classic Rock (70's)
Indie
Songwriter

... und "All Things Rolling Stones"...

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