
10.06.2023: Providence Porchfest @ Providence, RI
Das Providence Porchfest haben wir erst kurz vor Abreise entdeckt und zufälligerweise findet es genau am Samstag unseres Aufenthaltes statt. Ein wenig Recherche… family-friendly, free community event, bands playing on front porches… hä? Was erwartet uns da?
Genau das – Nordosten von Providence, schönes und wahrscheinlich wohlhabendes Wohngebiet mit typischen US-Häusern… man sperrt mehr oder weniger mehrere Straßen ab und eine Reihe Anwohner geben ihre „Front Porches“ für Auftritte von diversen lokalen Bands frei. Und alle kommen, von jung bis alt, „Community Event“. Megacoole Sache. Vielleicht sogar ein bisschen Austin-SXSW-Spirit von anno dazumal.
Die Gigs finden über das ganze Viertel verteilt statt, unmöglich natürlich, da alles zu sehen – wir erwischen aber zufällig ein cooles Eck, in dem es zwar weder Bier noch Toiletten gibt (gut, die meisten werden zu Hause können, ha ha), aber an jeder Ecke im Radius von 200 Meter jemand spielt…unterschiedlichster Stilrichtungen. Ein kurzer Abriss, was hier so geht:
ALTERNATE WEEKENDS zocken Alternative Rock mit leichten Anklängen bei z.B. den Pixies oder Dream Syndicate…der leichte Verzerrer auf dem Gesang ist dauerhaft etwas anstrengend, aber musikalisch ist das cool.

Ein paar Meter die Straße hoch dann DAILY SPECIAL, ein örtliches Barbershop-Quartet (!), die vorrangig Songs aus Cartoons (!) singen. Letztes können sie hervorragend, alle vier, und werden zurecht abgefeuert und für eine total ungeplante 🙂 Zugabe zurück auf Ihren… Front Porch gebeten.

MARK CUTLER anschließend, wieder unten Eck ist in der klassischen Singer / Songwriter-Ecke zu Hause. Kritik verbietet sich natürlich bei so einer coolen Veranstaltung, er macht seine Sache gut, aber ein bisschen Charisma und auch die Songs für eine 45-Minuten-Show alleine fehlen noch. Aber er ist ein sympathischer Kerl, also Schwamm drüber!

Anders beim Akustik-Duo SLOW HILL, wieder die Straße hoch. Die haben sichtlich Erfahrung, die Gitarristin groovt, dazu seine Blues Harp und das alles ohne Mikrofone. Sehr cool , die Straße ist rappelvoll. Und das ruft auch junge Geschäftsleute mit Bart-Simpson-like Limonadenständen auf den Plan.

Unsere Zeitplan-bedingt bereits letzte Band für heute trägt den sperrigen Namen I’M NOT CRYING YOU’RE CRYING und macht wieder etwas komplett anderes… eine abgefahrene Mischung aus Indie, Funk, Reggae, Punk… irgendwie ist alles dabei, teilweise auch innerhalb der einzelnen Songs, und das alles sinnvoll und schlüssig. Und da das Trio auch spielen kann wie der Teufel, gehen beide Daumen nach oben.

Mittlerweile ist auch ein Fass Bier angekommen zum freien Bedienen… aber wir müssen schon weiter. Und haben fünf von mehr als fünfzig (!) Bands des Samstags gesehen. Wer weiß, was einen da noch erwartet hätte?
Großartiger Event, völlig unkommerziell und tiefenentspannt. Small SXSW, 2.0?
Metal
Hard Rock
Rock
Grunge
Alternative
... und "All Things The Wildhearts"...


One Comment
Pingback: