Tag 16: 07.06.2024 – Pittsburgh, PA
Sticky Fingers
…und schon Andy sagte: „jeder ist ein Star, ein großer Star…“ räsoniert Marius in einem seiner Songs…
Nach Ankunft in Pittsburgh lässt sich schon mal entspannt feststellen: der STARist die Stadt, ungefährlich und unprätentiös, herrlich aufgeräumt aber ohne kommerziell verlogenes Disneyidyll. Die Architektur? Ein wahrer Eklistizismus, scheinbar unvereinbare Gegensätze stehen sich in Kontrast und Koexistenz gegenüber. Überschaubar und, Achtung, weltoffen, dabei kommt Pittsburgh ohne roten Teppich aus. Wer tiefer in die Geschichte der kleinen Großstadt eintaucht, wird schnell herausfinden, dass es hier auch schon andere Zeiten gab.
Für einen Andrew Warhola (mit ungarisch-slowakischen Wuzeln) der Schmelztiegel schlechthin, aus dem Underground entsteht, auf die Assoziation zu Velvet verzichtet der Autor. Wer mit kritischem Fokus den Andy-Output bewertet und konstatiert, Banalität und Masse auf Kunststatus gehievt zu haben, liegt richtig und irrt gewaltig. Die Idee ist gleichberechtigt mit der Umsetzung, mindestens.
Die Ausstellung ist eine auf mehrere Etagen verteilte Gesamtschau, schlüssig aufgebaut, Stockwerk für Stockwerk, im DG beginnend, Sozialisation und Siebdruck und Factory, Andy war ein Star!!
Einziger Wermutstropfen: die ganz großen „Originale“ die den Rocker förmlich anfixen, Stones & VU, hängen vermutlich bei einem Sammler im Keller und spendieren diesem die frühere Erektion. Ändert aber nichts am Gesamteindruck. Sehenswert, ein Adjektiv, welches den weiteren Verlauf der Pittsburgh-Brücken-Museums-Kirchen-Runde, nur ein wenig antizipiert.
Insbesondere unser „Kirchgang“ erlangt Kultstatus. Florian, wir bitte um Deine Ausführungen!
(Anm. Florian: vor dem Kirchgang stehen heute noch ein Daybeer in einem gemütlichen „Pizza-und-Craftbeer“-Laden sowie ein Besuch bei den Indie-Rockern von Modest Mouse auf dem Programm).
