N,  Plattenläden

Neseblod Records – Oslo / Norwegen

Objektiv gesehen macht Neseblod alles falsch. Das Obergeschoss vollgepackt mit zumindest alphabetisch sortiertem, aber viel zu eng gepacktem (meist) Black Metal-Vinyl, dazu Berge von CDs, hier keine auf den ersten Blick erkennbare Sortierung – irgendwie alphabetisch, aber dann doch wieder nicht und das ganze in mehreren Reihen gestapelt. Gezieltes Suchen ist hier ziemlich unmöglich – spätestens in der Demo-Ecke dann völlig unmachbar, denn hier gilt: Look, but don’t touch.

Eine halsbrecherische Wendeltreppe führt in den Keller…

… dieser wirkt aufgeräumter und sortierter, aber auch hier sind die Platten sehr eng gesteckt. Und es stapeln sich Boxen voller weiterer Platten / 7 Inches auf dem Boden, schwierig erreichbar, mit zum Teil erstaunlichem Inhalt.

Aber alles egal… denn über allem schwebt hier natürlich ein Name:

HELVETE.

„Neseblod Records“, wie der etwas abseits von Oslos Zentrum gelegene Laden heute heißt, ist das legensdäre Helvete. Hier entstand die norwegische Black Metal-Szene (gehörte früher Mayhems Euronymous) und ist eine Stätte von unmessbarer metalhistorischer Relevanz – und heute noch ein Kult-Anlaufpunkt der (Black) Metalheads weltweit.

Beim Betreten des von außen eher unscheinbaren Ladens ist man natürlich erst einmal völlig erschlagen und weiß gar nicht, wo man hischauen soll: die Wände sind vollgepackt mit rarsten Pressungen von Klassikern, signiert, Special Editions, Testpressungen… schon verkäuflich, wenn den jemand die astronomischen Preise dafür zahlt. Das regluäre Angebot ist natüclih over the top und wenn man sich die Zeit nimmt, in die chaotische Sortierung einzutauchen, findet man wahrscheinlich ALLES, was man sucht (so viel Zeit haben wir allerdings nicht…)

Die wahrscheinlich unbezahlbaren „Exponate“ an der Wand sind vom Brand in 2023 größtenteils verschont geblieben… der Abgang in den Keller wohl nicht, denn oben erwähnte Wendeltreppe ist wohl neu… die ursprüngiche Kellertreppe nicht mehr da. Im Keller findet sich dann allerlei un-black-metallisches, CDs wie Vinyl (allein hier könnte man Stunden verbringen) und die oben erwähnten Kartons. Mitr fällt einer mit der Aufschrift „Hellacopters, Gluecifer, Backyard Babies“ in die Hände, in dem so ziemlich die kompette 7″-Diskographie der Höllikopter steckt. Wahnsinn, versteckt am Boden – an der Präsentation könnten sie wirklich noch arbeiten. Hier könnte man ein Vermögen loswerden, und das nicht nur aufgrund der Preise. 🙂

Und der Höhepunkt: DER Kellerraum ist ebenfalls noch erhalten und für die Kunden begehbar. Der legendäre, mit dem „BLACK METAL“-Graffiti.Hier macht wohl JEDER ein Foto.

Großartig, diesen geschichtsträchtigen Ort gesehen zu haben.

Stilecht habe ich dann eine The Almighty-Single und eine Tattooed Love Boys-Vinyl mitgenommen. Hat keiner außer der Lady an der Kasse gesehen. 🙂

Metal
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... und "All Things The Wildhearts"...

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